Montag, 30. März 2015

Connie Willis - Die Jahre des schwarzen Todes

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Connie Willis - Die Jahre des schwarzen Todes

Originaltitel: Doomsday Book

Einen Klappentext gibt es diesmal nicht, da hier etwas verraten wird, dass im Buch erst auf Seite *trommelwirbel* 524 verifiziert wird. Eigentlich müsste auch der deutsche Titel abgeändert werden. Grrrrr, das verrät viel zu viel.

Aber nun zum Buch selbst. Die Geschichte spielt ein paar Jahre in der Zukunft, im Jahr 2054. An der Universität von Oxford werden Experimente mit Zeitreisen durchgeführt und die Studentin Kivrin soll ins Mittelalter, in das Jahr 1320 geschickt werden. Schon während der Vorbereitungen versucht ihr Tutor, Mr. Dunworthy, das Unternehmen abzubrechen, da er das Risiko für unvertretbar hält, kann sich jedoch nicht durchsetzen. Kivrin wird durch das Zeitnetz geschickt, und nach einer ersten Überprüfung scheint alles gut gegangen zu sein. Doch der Techniker, der die "Fixierung" vornehmen soll - eine Ermittlung der genauen Daten, um Kivrin zu einem bestimmten Zeitpunkt zurückzuholen - bricht mit hohem Fieber bewusstlos über seiner Computer-Tastatur zusammen, nachdem er noch mitzuteilen versuchte, dass etwas nicht stimme. Was immer dieses "etwas" auch sei.

Die Handlung läuft in zwei Hauptsträngen ab.

In der Gegenwart versucht Dunworthy herauszufinden, ob die Fixierung geglückt und Kivrin in Sicherheit ist. Allerdings bekommt er dabei nicht viel Hilfe, denn die Erkrankung des Technikers stellt sich als hochgradig ansteckend heraus und der gesamte Ort wird unter Quarantäne gestellt.

In der Vergangenheit ist Kivrin statt auf der anvisierten Hauptstraße mitten in der Pampa gelandet. Es war geplant, dass sie als überfallene Reisende von einem hilfsbereiten Dörfler eingesammelt werden sollte, doch sie befindet sich samt dem defekten Alibi-Karren mitten auf einer winterlichen Waldlichtung. Und auch sie hat sich trotz aller Impfungen und Vorsorgen eine Krankheit zugezogen, und ist nun tatsächlich auf Hilfe angewiesen.

Die beiden Handlungsstränge wechseln sich ab, allerdings sind beide derart fesselnd geschrieben, dass gedanklich immer ein kleiner Aufschrei (whaaa, nicht jetzt) angesagt war, wenn der Erzählort gewechselt wurde. Dabei sind beide Zeitstränge gleichwertig behandelt, die Gegenwartstory ist also nicht nur eine Rahmenhandlung.

Besonders gut hat mir am Mittelalterteil zu Beginn gefallen, wie Kivrin die dortige Sprache bzw den dortigen Dialekt erlernt. Denn sie ist zwar auf alles Mögliche vorbereitet, versteht jedoch erstmal nur Bahnhof - und der Leser hat es auch nicht leichter (jedenfalls der Normallleser, der keine Vorbildung in alten Sprachen hat *g*). Erst allmählich erkennt sie bestimmte Strukturen in den Gesprächen um sich herum und auch als Leser werden diese Passagen nach und nach klarer. Da lohnte es sich dann auch, nochmal zurückzublättern und bisher nicht Verstandenes erneut zu lesen.

Jedoch merkt man dem Roman in den Gegenwartspassagen an, dass er schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat. Von Handys oder Internet gibt es keine Spur. Dafür gibt es Bildtelefone, ständig überlastete Leitungen und immer wieder Nachrichten, die auf Zettel geschrieben und per Boten überbracht werden. Aber die Atmosphäre stört das überhaupt nicht.

Insgesamt ein sehr zu empfehlender Zeitreise-Scifi-Mittelalter-Katastrophen-Roman mit Weihnachtsflair. (Lässt sich aber auch außerhalb der Feiertage gut lesen :-))

 
 
 

Mittwoch, 25. März 2015

Helen Simonson - Mrs. Alis unpassende Leidenschaft

  



Helen Simonson - Mrs. Alis unpassende Leidenschaft

Originaltitel: Major Pettigrew's Last Stand

Klappentext:
"Alles an Jasmina Ali scheint unpassend: ihre Liebe zu Tee und zur englischen Literatur, ihre äußerlich fremdländische Herkunft. Ernest Pettigrew, durch und durch britisch, verliebt sich in die nicht ganz waschechte Britin. Muss das sein, fragen sich Familie und Freunde - und nehmen es tatkräftig mit der ungehörigen Liaison auf."

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Major Pettigrew führt seit dem Tod seiner Frau ein eher beschauliches Leben, eingbunden in die gesellschaftlichen Verpflichtungen von Kleinstadt und Golfclub. Ein Zustand, mit dem er zufrieden ist. Doch dann verstirbt ganz plötzlich sein Bruder, und noch völlig unter Schock stehend begegnet er Jasmina... die, den Ernst der Lage erkennend, ihn erst mal ins Haus bugsiert und Tee kocht. Und schon nach diesem ersten kurzen Gespräch muss er sich eingestehen, dass ihn diese Frau fasziniert.

Doch so einfach bleibt diese Geschichte natürlich nicht. Neben Erbstreitigkeiten bezüglich eines alten Jagdgewehres, Pettigrews karrierebesessenem Sohn auf Haussuche und dem unermüdlichen Frauenkommittee des Golfclubs steht auch noch ein Mottoball eben dieses Clubs an, der überlebt werden will.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht Colonell Brandons *hust* Major Pettigrews, dessen Gedankengänge einfach herrlich zu verfolgen sind. Diese Mischung aus höflicher Zurückhaltung, echter Anteilnahme und trockenem Humor macht den Roman zu einem richtigen Wohlfühlbuch.

Dieser Roman ist wirklich very british und bekommt von mir unbedingt eine Leseempfehlung.

 
  

Montag, 23. März 2015

Howard L. Anderson - Albert- Ein glorreiches Schnabeltier

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Howard L. Anderson - Albert - Ein glorreiches Schnabeltier

 
Klappentext:
"Albert ist ein Schnabeltier, sitzt im Zoo von Adelaide und wurde einmal zu oft mit Popcorn beworfen. Bei der ersten Gelegenheit bricht er aus und macht sich auf die Suche nach dem legendären Alten Australien. Dabei begegnet er jeder Menge verrückter Gestalten: einem pyromanischen Wombat, einem kleinkriminellen Waschbären, Bandicoots, Kängurus, Dingos und sogar einem echten Tasmanischen Teufel.

Die Wüste ist ein rauer Ort, aber zwischen Kneipenschlägereien, Verfolgungsjagden und brennenden Dörfern lernt Albert viel über Zugehörigkeit, Loyalität und Mut. Und findet dabei Freunde fürs Leben."

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Joaa, Schnabeltiere halt. Ich mag diese Viecher. Und Australien finde ich überaus spannend. Dieses Buch ist praktisch von selbst in meine Einkaufstasche gehüpft.

Die Geschichte beginnt mitten in der Wüste, durch die Albert halb verdurstet torkelt, nachdem er aus dem Zoo geflohen ist. So ziemlich im letzten Moment trifft er auf den Wombat Jack, der seinerseits unterwegs in eine Bergbausiedlung ist und Albert unter seine Fittiche nimmt. Und damit beginnt ein ziemlich rasanter Trip durch das "Alte Australien", das offenbar nur von Tieren bevölkert ist. Sprechenden Tieren, die Kleidung tragen, bewaffnet sind, Alkohol trinken und Glücksspiel betreiben.

Auf dem Umschlag wird geworben mit "wie "Farm der Tiere" ohne Farm, dafür mit Schnaps, Schusswaffen und Beuteltieren - und viel lustiger". Hm, damit habe ich so meine Probleme. Als Fabel funktioniert das Buch für mich nicht so ganz. Die Figuren sind zwar Tiere, dass fällt beim Lesen aber bis auf wenige Passagen nicht unbedingt auf. Tiefere Weisheiten werden ebenfalls nicht transportiert und mein Humorzentrum hat der Roman auch nicht so ganz getroffen.

Der Roman liest sich wie eine Mischung aus Western und Roadtrip mit vielen Actionszenen, bei dem die Figuren aber leider etwas blass bleiben. Staubiges, brutales Popcornkino.





 

Sonntag, 22. März 2015

Jim Butcher - Blendwerk

 

Die Dunklen Fälle des Harry Dresden - Teil 15


Klappentext:
"Harry Dresden steht ein schlechter Tag bevor, denn als Winterritter der Königin der Luft und der Dunkelheit weiß er nie, welche Ränke Mab gerade schmiedet und wie seine Rolle darin aussieht. Üblicherweise hat sie Übles mit ihm im Sinn. Doch diesmal kommt es besonders dick. Mab hat Harry ausgeliehen, um eine alte Schuld zu begleichen, und nun muss er einer Gruppe übernatürlicher Schurken unter Führung eines seiner gefürchtetsten und verhasstesten Feinde, Nicodemus Archleone, helfen, Zutritt zum bestgesicherten Tresorraum im Niemalsland zu erlangen. Dabei geht es darum, keinem Geringeren als Hades, dem Gott der Unterwelt, den legendären Heiligen Gral zu entwenden."
 
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Dies ist schon der fünfzehnte Band der Reihe, und noch immer kann Butcher mich mit seiner Story über Chicagos einzigen magischen Privatdetektiv begeistern. Oder vielleicht sollte ich besser "ehemaligem Privatdetektiv" sagen, da dieser Teil schon seit einigen Bänden immer mehr in den Hintergrund geraten ist.

In diesem Band wird Harry von Mab dazu gezwungen, sich einem Haufen von Fieslingen anzuschließen, um den Gott der Unterwelt zu bestehlen. Und um das Ganze noch angenehmer zu machen ist der Oberfiesling ein alter Bekannter, Archleone, der Harry am liebsten Tod sehen würde - was auf Gegenseitigkeit beruht. Somit steht schon mal fest, dass die Zusammenarbeit zwischen den Beiden kompliziert wird. Die Tatsache, dass Harry Archleone auch noch irgendwie davon abhalten will, sein Ziel zu erreichen, ohne Mabs Anweisungen zuwider zu handeln, macht es auch nicht einfacher.

Die Geschichte ist wieder mal sehr rasant geschrieben. Ein Ereignis jagt das nächste und die Figuren bekommen kaum Zeit, einmal Luft zu holen. Dabei bleibt aber trotz aller Action das Zwischenmenschliche nicht auf der Strecke. Besonders gefällt mir dabei immer wieder, dass Butcher keine perfekten Figuren zeichnet. Hier kriselt es auch mal, Superhelden wären dagegen langweilig.

Nicht so gut gefallen hat mir der Einbau einer Rückblende, um die Verhaltensweise einer Figur im Showdown zu erklären. Dies sollte wohl die Spannung heben, ich fand diesen Kniff aber eigentlich unnütz. Im Gegenteil hätten mir manche Dialoge mit diesem Hintergrundwissen vielleicht eher noch besser gefallen. Aber das ist eher ein kleiner Kritikpunkt am Rande.

Insgesamt hat mich der Roman sehr gut unterhalten und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit Harry & Co. im nächsten Teil.

*jubelfreu* hallo, hier bin ich :-)

Hallo zusammen,

hier entsteht in den nächsten Tagen ein Bücherblog. Ich bin schon ganz hibbelig.

Es stellt sich natürlich die Frage, ob die Welt noch so ein Dings braucht. Nö, wahrscheinlich nicht. Ich aber schon! Und deswegen wurschtle ich mich jetzt weiter durch die gefühlten tausend Funktionen und bastle etwas zusammen.

Vielleicht gefällt es ja dem einen oder anderen - ich würde mich über Besuche sehr freuen.

Liebe Grüße
Meike