Mittwoch, 18. November 2015

John Niven - Old School


Originaltitel: Sunshine Cruise Company
Übersetzer: Stephan Glietsch



Oh my. Diese Buch ist speziell. Und ich kann verstehen, wenn es nicht jedermanns Sache ist, denn an manchen Stellen ist es schon ziemlich derb. Also Leser, sei gewarnt, dies ist kein Kuschel-Buch (jedenfalls für meinen Geschmack).

Bitterböse Satire trifft es schon viel besser. Und amüsant ist das Buch auf jeden Fall.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Freundinnen Susan und Julie. Während Susan ein ruhiges bürgerliches Leben als Ehefrau und Mutter geführt hat war Julie eher der extravagante Typ, tingelte viele Jahre durch die Weltgeschichte, eröffnete eine eigene Boutique und hatte wechselnde Affären. Doch Susans sichere Welt bricht auseinander, als ihr Mann bei Spielchen mit einer Domina an einem Herzinfakt stirbt und ihr einen Berg Schulden hinterlässt.

Uns so sind die beiden Freundinnen jetzt mit 60 Jahren trotz aller Unterschiede am gleichen Punkt angelangt, sie sind enttäuscht, allein und pleite... und beschließen eine Bank auszurauben. Und damit beginnt eine skurrile Geschichte um einen Bankraub, der zu einer Art Roadtrip quer durch England und Frankreich wird.

Natürlich ziehen die beiden den Raub nicht alleine durch. Mit dabei sind Nails, ein Ex-Knacki und Ex-Freund von Julie, der über Erfahrung und Ausrüstung verfügt, das 87jährige im Rollstuhl sitzende Ex-Showgirl Ethel und die brave Jill, die schon Schnappatmung bekommt, wenn neben ihr jemand flucht. Also ein echtes Dreamteam.

Mir hat es jedenfalls einen Heidenspaß gemacht, diese Truppe zu begleiten. Natürlich ist alles stark übertrieben, und so soll es ja auch sein. Trotzdem schafft es Niven, seine Figuren glaubhaft darzustellen und ohne große Schnörkel sehr einprägsame Persönlichkeiten zu schaffen. Dazu kommt eine sich rasant entwickelnde Handlung, die es schwer macht, das Buch aus der Hand zu legen. Gerade auch weil die Kapitel ziemlich kurz sind ist die Versuchung groß, nur noch ein Weiteres lesen zu wollen. Und noch eins, und noch eins...


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