Mittwoch, 10. Juni 2015

Ashley Ream - 30 Tage und ein ganzes Leben


Quelle: www.buchhandel.de

Originaltitel: Losing Clementine
Übersetzt von Alexandra Batsch


Im Buchladen pappte vor einem Stapel dieses Romans ein handgeschriebener Zettel, auf dem stand (sinngemäß): "Bitte lesen Sie dieses Buch. Es ist großartig". Natürlich musste ich mir ein Exemplar schnappen und zumindest mal einen Blick hinein riskieren. Blöde Neugier, dabei hatte ich an dem Tag gar nicht vorgehabt, etwas zu kaufen. Gleich die ersten Seiten wirkten aber derart schräg, dass es dann doch in die Einkaufstasche hüpfte.

30 Tage hat sich Clementine gegeben, um ihr Leben zu ordnen. Dann will sie sich umbringen. Sie will aber kein Chaos hinterlassen, so dass noch einiges zu regeln ist. Und außerdem will sie diese letzten Tage genießen und nur dass tun, was sie will.

Clementine hat ernsthafte psychische Probleme, doch die Medikamente, die sie nehmen muss, um diese in den Griff zu bekommen, stumpfen sie ab und lähmen ihr Denken. Doch ohne die Medis geht es auch nicht. Sie hat bereits eine Person, die ihr nahe steht verletzt. Nicht schwer, bloß eine Schramme, aber sie befürchtet, immer mehr die Kontrolle über ihre Handlungen zu verlieren. Also beschließt sie, bevor sie eine Gefahr für Andere wird, ihrem Leben ein Ende zu setzen.

Klingt nach einer ziemlich düsteren Geschichte, und das ist es auch. Jedoch ist es auch die Geschichte einer lebenslustigen und witzigen Frau. Und ja, dass passt in diesem Fall zusammen. Der Roman ist aus Clementines Sicht geschrieben und diese Figur ist ziemlich speziell. Man muss sie nicht unbedingt immer mögen, sie ist teilweise fuchtbar starrsinnig und egoistisch. Und da es ihr egal ist, was andere von ihr halten, nimmt sie kein Blatt vor den Mund. Allerdings geht sie mit sich selbst genauso schonungslos ehrlich um. Dabei ist der Erzählton locker-leicht gehalten.

Ich mag dieses Buch wirklich, nur der Kalender am Ende geht mal gar nicht. "Aufleben statt Aufgeben". Es mag daran liegen, dass ich eine tiefe Abneigung für Selbsthilfebücher á la "lächle und sei glücklich" hege. Sorry. Es sind sogar Linien zum Heraustrennen aufgedruckt - ich bin sehr versucht, dies zu tun, befürchte aber, dass sich dann der Buchrücken unschön verformt.

Mein Fazit: Lesenswertes Buch mit einem Anhang, den ich lieber ignoriere.

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